Autor: FuPa / NW / Foto: Matthias Foede
Höner entscheidet rassiges Derby, Theesener gewinnen beim VfB Fichte.
Beide Trainer sind sich einig, dass ein Remis das gerechte Ergebnis gewesen wäre.
Es war das Spiel, auf das Fußball-Bielefeld lange gewartet hatte. Der VfB Fichte empfing den VfL Theesen. Spannung war vorprogrammiert, der eine oder andere rechnete wahrscheinlich gar mit Ausschreitungen irgendeiner Art. So viel sei vorweg genommen: Die gab es nicht. Insgesamt war es ein relativ faires Derby, welches am Ende Marvin Höner mit seinem Tor für den VfL Theesen entschieden hat, das aber durchaus von Emotionen geprägt war.
„Für uns war es ein sehr glücklicher Sieg“, zeigte sich Theesens Cheftrainer Andreas Brandwein nach der Partie sehr fair und bekam dafür direkt Lob von seinem Gegenüber Mario Ermisch: „Ich denke, Andreas hat es genau richtig analysiert, auch ich empfinde den Sieg für Theesen als glücklich, gratuliere aber natürlich zu diesem.“
In der ersten Halbzeit hatten die Hausherren etwas mehr vom Spiel, waren auch in den Zweikämpfen zunächst präsenter. Fichtes Stürmer Martin Fuhsy verpasste in der vierten Minute die Führung, Theesens Moritz Wefelmeyer schoss ebenso deutlich am Tor von VfB-Keeper Matti Kuuse vorbei (10.) wie auch Oliver Bollwicht mit einem direkten Freistoß (12.). Das Spiel wurde von Zeit zu Zeit immer mal munterer. Chancen hatten beide Teams mal wieder, doch wirklich zwingend wurde es zunächst nicht. In der 37. Minute dann großer Jubel im Lager des VfB Fichte, allerdings verstummte dieser zügig, nachdem Schiedsrichterassistent Fabian Lewandowski blitzschnell die Fahne gehoben hatte. Abseits – kein Tor, Jubel umsonst.
Andreas Brandwein war mit der ersten Halbzeit nicht einverstanden. „Wir kamen lange Zeit nicht für ein Tor infrage und unsere Spielweise war auch Käse“, fand er deutliche, aber ehrliche Worte. Der „Man of the Match“, Marvin Höner, war ganz bei seinem Trainer: „In der ersten Halbzeit haben wir die Situationen einfach nicht spielerisch gelöst.“
Nach dem Seitenwechsel wurde es dann spielerisch von beiden Teams besser, die Intensität nahm zu, die Zweikämpfe wurden härter. Fichtes Maxi Helf hätte mit dem Kopf einnicken können, hatte aber nicht genug Zielwasser getrunken (50.). Dann kam die Stunde des Marvin Höner. Er bekam einen Ball und zog aus kurzer Distanz trocken und flach ab – 1:0 VfL Theesen (58.). „Naja, eigentlich stehe ich einfach nur richtig und dann mache ich ihn halt“, zeigte sich der Torjäger vom Dienst bescheiden. Ein besonderes Tor sei es für ihn nicht gewesen.
Kurz darauf Ärger im Lager des VfB Fichte: Die „Hüpker“ tankten sich in den VfL-Strafraum, es gab ein Gewusel und Orkun Tosun reklamierte lautstark bei Schiedsrichter Thorsten Salomon einen Elfmeter. Der VfB-Innenverteidiger hatte ein Theesener Handspiel wahrgenommen. Der Schiri allerdings sah das anders. „Wenn wir den klaren Elfmeter bekommen, dann sieht es hier vielleicht noch einmal anders aus,“ stellte auch Ermisch unmissverständlich klar, dass er ein Handspiel gesehen hatte. Theesen übernahm nach dieser Situation wieder das Zepter und Fichtes Schlussmann Matti Kuuse stand gleich zwei Mal im Fokus. Zunächst parierte er stark gegen Kai-Niklas Janz (70.), danach drang Höner in den Strafraum ein, Kuuse eilte aus seinem Tor, schmiss sich in den Stürmer, der flog durch den Strafraum. Die Theesener forderten Strafstoß, doch auch hier blieb die Pfeife stumm (72.).
Beide Trainer waren sich nach Spielschluss einig, dass ein Unentschieden wohl das gerechte Ergebnis gewesen sei. „Wir hatten aber wohl das Spielglück“, meinte Theesens Coach Andreas Brandwein.
Schiedsrichter: Torsten Salomon – Zuschauer: 300
Tore: 0:1 Marvin Höner (53.)