Beim Landesliga-Gipfel zwischen dem Zweiten und dem Ersten könnte sich die Meisterschaft vorzeitig entscheiden.
FuPa tickert und filmt den Knaller.
Das werden sowohl „Jäger“ VfB Fichte Bielefeld als auch der „Gejagte“ TuS Tengern vor dem absoluten Spitzenspiel der Landesliga gerne vernommen haben: Staffelleiter Friedhelm Spey hat signalisiert, dass nach Lage der Dinge nicht nur die Meister der vier Landesliga-Staffeln aufsteigen, sondern auch die Zweiten über eine Relegation die Tür zur Westfalenliga aufstoßen können. An der Zielsetzung für das Gipfeltreffen am Sonntag im Stadion Rußheide (Anstoß 15 Uhr) wird das nichts ändern.
VfB Fichte Bielefeld – TuS Tengern (So 15:00)
Da heißt es in beiden Lagern: Ein Sieg muss her! Die Ausgangslage: VfB Fichte 53, Tengern 56: Die Gastgeber können das Rennen auf der Zielgerade der Saison noch einmal spannend machen. Dafür aber müssen am Sonntag die drei Punkte zwingend an der Mühlenstraße bleiben, da Tengern das deutlich bessere Torverhältnis besitzt und in den verbleibenden Spielen gegen Kaunitz (H) und Holsen (A) noch ein weiteres Mal patzen müsste.
„Gewinnt Tengern, wären sie sechs Punkte weg. Deshalb liegt der größere Druck sicherlich bei uns, weil wir gewinnen müssen, aber auch wollen“, betont Fichtes Co-Trainer Güven Aydin, der nur zu genau weiß, dass es „für uns am Sonntag um sehr viel geht.“ Umgekehrt: Tengern kann mit einem Sieg beim Verfolger alles klar machen – doch auf diese Feierszenen wird man beim VfB verzichten wollen.
Das Hinspiel
Ein Mutmacher für die Bielefelder. Die nämlich trumpften Anfang November ganz stark in Tengern auf und gewannen nach Toren von Muhammet-Ali Özel (1:0), Maximilian Helf (2:0, Traumtor aus 25 Metern), Mert Cingöz (3:0) und Benjamin Mulamba (4:1) mit 4:2. „Wir haben Tengern beherrscht und hätten höher gewinnen können“, erinnert sich Güven Aydin. Schlüssel zum damaligen Erfolg: Bielefelds Innenverteidigung mit Özel und Orkun Tosun erlaubte Tengerns gefürchteter Offensive kaum einen Stich. „Der Gegner war ein, zwei Tore besser als wir“, räumte auch Tengerns Trainer Olaf Sieweke ein, dessen Team in dieser Saison überhaupt erst dreimal verlor.
Die Formkurve
Der VfB machte zuletzt das, was er tun musste, um noch einmal seine Chance zu bekommen: gewinnen, immerhin drei Spiele in Folge. Nur so ließ sich Druck auf Tengern aufbauen. Tengern geriet vor ein paar Wochen ins Straucheln, als man im Derby gegen Preußen Espelkamp eine 2:0-Führung verspielte und anschließend zu Hause gegen Verl II 0:3 verlor. Doch davon zeigten sich die Kleeblätter beim 3:2 in Eidinghausen-Werste und 3:1 gegen Brakel wenig beeindruckt.
Die Stärken
Die Mannschaft mit den wenigsten Gegentoren (21 in 25 Spielen) trifft auf die mit den meisten erzielten Treffern (72). Mehr muss man über die Paradereihen der beiden herausragenden Teams kaum noch sagen. Dieses Fundament für ihr System brauchen die Bielefelder um Keeper Christopher Rump jetzt auch im Spitzenspiel. Denn Tengern ist mit Alexander Knicker (17 Tore), dem Ex-Gütersloher Waldemar Jurez oder dem schnellen Pawel Zieba auf vielen Positionen kreuzgefährlich, nicht zuletzt bei Standards. „Wir brauchen eine kompakte Defensive und erst einmal die Null“, unterstreicht Aydin, der auch den Gegner zunächst abwartend erwartet. „Wir müssen geduldig bleiben und brauchen dabei die Konzentration der letzten Wochen“, so Aydins Vorgabe.
Die Trainer
So viel geballte Erfahrung in der Coaching Zone findet man selten. Es gibt nur wenige, die sich im höherklassigen OWL-Fußball so gut auskennen und mit ihren Vereinen so viele Erfolge feiern konnten wie VfB-Coach Mario Ermisch und Tengerns Trainer Olaf Sieweke. Das Spitzenspiel am Sonntag könnte also auch zum Duell der „Trainer-Füchse“ werden.