Der SCH kommt im Nachbarschafts- und Kellerduell nicht über ein Unentschieden gegen die Bielefelder hinaus
Autor: FuPa / NW
„Im Fußball gewinnt die Mannschaft, die ein Tor mehr schießt als die andere.“ Diese alte Weisheit bemühte Sascha Cosentino, Trainer des Westfalenligisten SC Herford. Und weil der zwar mehr Spielanteile und Chancen im Nachbarschaftsduell gegen den VfB Fichte Bielefeld hatte, beide Mannschaften aber jeweils nur einen Treffer erzielten, blieb den Herfordern der Sieg verwehrt – und nach 90 Minuten hieß es auf dem Kunstrasenplatz am Jahn-Stadion 1:1 (1:1).
Gedanklich waren die Herforder wohl noch in der Winterpause, als sie schon hinten lagen, denn die „Hüpker“ nutzten gleich ihren ersten Angriff nach nicht einmal 60 Sekunden zur Führung: Zunächst wurde Jan Menne auf der rechten Angriffsseite nicht angegangen, und als der nach innen flankte, stand Clemens Bachmann völlig frei, ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen und traf zur Gästeführung. Immerhin ließen die Herforder die Köpfe nicht hängen, versuchten Druck aufzubauen und wurden bereits in der 13. Minute mit dem Ausgleich belohnt, als Aytürk Gecim in bester Abstaubermanier traf, nachdem Pascal Röber zuvor den Ball nur an den Pfosten geschossen hatte.
In der Folge wirkten die Gastgeber zwar leicht feldüberlegen, kamen aber in einer Partie mit vielen Zweikämpfen und einigen Nickeligkeiten auf beiden Seiten zu keinen zwingenden Chancen mehr. Das änderte sich erst im zweiten Durchgang. In dem hätte Aytürk Gecim die Partie für die immer mehr Druck aufbauenden Gastgeber praktisch im Alleingang entscheiden können.
Zunächst umkurvte er Bielefelds Torhüter Michael-Joel Arnolds und brachte dann das Kunststück fertig, den Ball allein vor dem leeren Tor stehend an den Pfosten zu setzen (60. Minute), dann traf er erneut das leere Tor nicht, als Arnolds weit vor der Torlinie stand und der Herforder Torjäger den Ball mit einem Heber über den VfB-Schlussmann hinweg an die Latte setzte (81.).
„Die konnte man beide machen, die musste man eigentlich beide machen“, übte sich der Stürmer später in Selbstkritik. Immerhin wurden die ausgelassenen Möglichkeiten nicht mit der Höchststrafe bedacht, denn eine einzige Chance hatten auch die Bielefelder noch, als Patrick Ruske mit einem direkt ausgeführten Freistoß ebenfalls nur den Pfosten traf. Und damit war das 1:1 perfekt, weil keines der beiden Teams mehr Tore erzielt hatte als das andere. Dass die Gastgeber Vorteile hatten, wollte selbst Bielefelds Trainer Mario Ermisch nicht verleugnen: „Wir haben Herford zu Toren eingeladen, aber Herford wollte die Einladungen nicht annehmen“, sagte er. Immerhin: In der Tabelle bleibt der Sport-Club vor dem VfB Fichte.
Tore: 0:1 Clemens Bachmann (2.), 1:1 Aytürk Gecim (13.)