Foto: Andreas Zobe / Text: Nicole Bentrup
Westfalenliga: Nach einem schnellen Rückstand dreht der VfB das OWL-Derby und besiegt den SC auch in der Höhe verdient mit 5:1. Ruske trifft aus 28 Metern
Manchmal schreibt im Fußball nicht nur der Pokal seine eigene Geschichte, sondern auch die Spiele im Ligawettstreit. Das Starensemble aus Herford, auf dem Papier haushoher Favorit gegen Aufsteiger VfB Fichte, musste sich den „Hüpkern“ deutlich mit 1:5 geschlagen geben. Damit steht bei den Herfordern auch weiterhin die „Null“ auf der Habenseite – und die Diskussion um den Trainerposten beim selbst ernannten Titelkandidaten ist entfacht.
Den besseren Start erwischten die Gäste, die bereits nach zwei Minuten in Führung gehen konnten und damit den VfB Fichte eiskalt erwischten. „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen“, sagte Fichtes Kapitän Volkan Ünal. Auch in den nächsten Minuten war Herford präsenter; Fichte versuchte, sich zu finden. Dies gelang gut, denn nach einer Viertelstunde markierte Stoßstürmer Jannik Welkener den Ausgleich. Er köpfte eine schöne Flanke von Furkan Ars wuchtig in die Maschen. »Es war eine glückliche Führung zur Halbzeit« Damit war der Bann im VfB-Spiel gebrochen. Fortan waren die Hausherren das optisch überlegene Team, wenngleich die Herforder die besseren Torchancen hatten. Jubeln durfte jedoch erneut der Anhang der Gastgeber, und zwar zu einem psychologisch wertvollen Zeitpunkt. Quasi mit dem Halbzeitpfiff gelang Maximilian Helf am zweiten Pfosten ein strammer Schuss mit dem linken Fuß, nach einer Ecke (45.).
„Es war eine glückliche Führung zur Halbzeit“, gab sich Trainer Mario Ermisch bescheiden. Auch insgesamt sei er mit dem Auftritt seines Teams im ersten Durchgang nicht zufrieden gewesen. Ein Donnerwetter in der Halbzeit sorgte aber für die Wende. Nach einer guten Stunde schoss Kapitän Ünal, der von Jan Menne auf Höhe der Sechzehnerkante prima bedient worden war, und das Leder zum 3:1 in die Maschen. Herford hatte dem VfB Fichte nun nichts mehr entgegenzusetzen, und so konnte Welkener sein zweites Tor erzielen (77.). Wieder war es der auffällige Menne, der den entscheidenden Pass gespielt hatte. Das schönste Tor des Tages erzielte Fichtes Zentralmann Patrick Ruske mit einem Schuss wie ein Strahl aus gut 28 Metern (81.). Bitter allerdings, dass ihm sein Gegenspieler dabei auf den Fuß trat und Ruske die Partie nicht zu Ende spielen konnte. „Es hat geknackt“, sagte der Kunstschütze, der von Ugurcan Pehlivan gestützt werden musste. „Ich hoffe, dass es nichts Ernstes ist“, zeigte sich Coach Ermisch besorgt, der insgesamt mit dem Auftritt zufrieden war. „Den Einsatzwillen kann ich meiner Mannschaft nicht absprechen“, so Ermisch.
Zuschauer: 202
Tore: 0:1 Khalil Kleit (2.), 1:1 Jannik Welkener (15.), 2:1 Maximilian Helf (45.), 3:1 Volkan Ünal (62.), 4:1 Jannik Welkener (78.), 5:1 Patrick Ruske (81.)