Im ersten Spiel gewinnt der VfB Fichte gegen die Reserve von Preußen Münster mit 1:0. Trainer Ermisch zeigt sich mit der Motivation und der Leidenschaft seines Teams zufrieden
Ein Einstand nach Maß war es gestern für den VfB Fichte, auch wenn sich die „Hüpker“ bis zum Schluss den Jubel aufbewahrten. Das Tor des Tages erzielte Patrick Ruske, der einen „unstrittigen Elfmeter“ (Mario Ermisch) trocken und cool verwandelte. Den ersten kleinen Aufreger gab es bereits vor dem Spiel, als bekannt wurde, dass nicht im Stadion auf dem Rasen gespielt wird, sondern oberhalb auf Kunstrasen. „Da war ich auch sehr überrascht“, sagte Trainer Ermisch nach dem Spiel, weil auch er sich eigentlich einen kleinen Vorteil auf dem Naturgeläuf erhofft hatte, wo die jungen Preußen doch ausschließlich auf Kunstrasen unterwegs sind.
Die Anfangsphase der ersten Halbzeit gehörte dann in der Outfit-Arena den Gästen. „Da waren wir noch nicht ganz wach“, resümierte Fichtes Kapitän Volkan Ünal, der jedoch die erste dicke Chance für seinen VfB mustergültig einleitete. Mit Übersicht schlug er einen Pass von der linken auf die rechte Seite und schickte Stoßstürmer Jannik Welkener auf die Reise. Welkener allerdings zeigte Nerven und schoss aus bester Position freistehend neben das Tor (7.). „Da hätten wir durchaus auch in Führung gehen können“, meinte Ermisch. Ab diesem Moment waren die Hausherren dann voll da, und Neuzugang Egor Pyntja, der zuvor erst drei Mal trainiert hatte, hätte eine Ecke von Furkan Ars beinahe wuchtig ins Tor geköpft (10.). Fichte war dann in allen Belangen überlegen und bot Münster ordentlich Paroli, doch der Ball wollte einfach nicht ins Tor.
Nach dem Seitenwechsel dann ein ähnliches Bild wie schon zu Beginn des Spiels: Fichte kam nicht gut aus der Kabine, Münster dagegen legte los wie die Feuerwehr. Die Gäste erarbeiteten sich zahlreiche, teils einhundertprozentige Torchancen, die vom gut aufgelegten VfB-Keeper Michael Arnolds sehenswert pariert wurden. „Fichte hatte heute einen überragenden Torwart“, gab auch Münsters Trainer Sören Weinfurtner nach dem Spiel zu.
Arnolds rettete mehrere Male mit starken Reflexen auf der Linie (47., 58., 72.). Münster hatte in der gesamten zweiten Hälfte deutlich mehr vom Spiel, Fichte besann sich fast kontinuierlich auf die Verteidigung, was gut gelang. „Gegen eine so vielbeinige Abwehr ist es dann auch wirklich schwer anzukommen“, lobte Weinfurtner das Ermisch-Team.
In der 89. Minute stand dann der eingewechselte Kayhan Kaya im Mittelpunkt, zunächst drosch er den Ball aus 14 Metern an die Latte, dann wurde er gefoult, und Schiedsrichter Julius Bussemeier aus Unna entschied auf Strafstoß. Patrick Ruske legte sich die Kugel hin und verlud Preußen-Schlussmann Stephan Tantow ganz abgeklärt, in dem er ihn in die falsche Ecke schickte. „Ich habe mich sicher gefühlt und den Kapitän gefragt, ob ich schießen darf“, erklärte der Schütze nach dem Spiel.
„Ich denke, es war ein glücklicher Sieg. Die Leidenschaft hat mir gut gefallen. Die zweite Halbzeit hat uns vor einige Probleme gestellt. Jetzt wollen wir weiter eine Euphorie entfachen“, resümierte ein mit dem Ergebnis zufriedener Mario Ermisch.
Zuschauer: 350
Tore: 1:0 Patrick Ruske (90.)