Wir über uns – Über den VfB Fichte

Der VfB Fichte Bielefeld entstand am 1.7.1999 durch die Vereinigung der beiden Traditionsvereine des Vereins für Bewegungsspiele 03 und der Spielvereinigung Fichte 06/07 durch Verschmelzung.

Auf Anregung der beiden Sportfreunde Walter Goldmann (Vorsitzender des VfB 03 und Bernhard Geldmeier (Abteilungsleiter Fußball bei der Spvg. Fichte 06/07) setzten sich 1998 die beiden Vorstände der Vereine zusammen, um nach den in den 70-Jahren gescheiterten Fusion erneut über eine Verschmelzung nachzudenken. Schnell kristalisierten sich die Punkte heraus, die für eine Verschmelzung sprachen.

  • Schaffung einer schlagkräftigen Verbandsligamannschaft
  • Beendigung des Konkurrenzkampfes auf der Rußheide
  • Verbesserung der Struktur im Fußballvorstand
  • Verbesserung der Werbeeinnahmen
  • Bündelung der Angebote beider Vereine
  • Neue Impulse auch für die übrigen Abteilungen (Tischtennis)
  • Stärkung der Verwaltungsaufgaben im Verein
  • Durch die Vereinsgröße eine bessere Durchsetzung der Interessen

Beide Vereine gingen schuldenfrei in die Verhandlungen. Das Fichteheim war nie Gegenstand oder Preis irgendwelcher Planungen.

Das die Probleme in dem mitgliederstärkeren Verein Spvg Fichte 06/07 mit weit mehr Sportarten schwieriger waren, die Verschmelung durchzusetzen, liegt auf der Hand. Schließlich siegte der Verstand über die Gefühle und es kam zu dem Zusammenschluß

Der Verein für Bewegungsspiele 03 war ein Mehrspartenverein. Zu seinem 90-jährigen Bestehen gab es mit Fußball, Tischtennis und Damengymnastik noch drei Angebote. Der Name VfB 03 war weit über Westfalen hinaus fußballerisch ein Begriff. Hier lag seit der Gründung auch der Schwerpunkt der Arbeit. Andere Sportarten (Leichtathletik, Handball, Schwerathletik usw.) wurden im Laufe der vielen Jahre angeboten und verschwanden wieder. 1931 gewann man die Westdeutsche Meisterschaft. Fortuna Düsseldorf, der Meidericher Sportverein und Alemania Aachen waren hier Gast und mußten Federn lassen. Der Aufstieg in die 2. Liga West und der verpaßte Einzug in das Endspiel der deutschen Amateurmeister-schaft waren die größten Erfolge.

Der Verkauf des vereinseigenen Sportplatz mit der Tribüne (heute Standort Marktkauf Huberstraße) im Jahre 1970 zeigte, dass die Rückkehr zu alter Stärke nicht wieder so schnell zu erreichen war.

1973 konnte noch einmal die Westfalenmeisterschaft errungen werden.

Die Spielvereinigung Fichte 06/07 bestand aus den beiden Fusionsvereinen Spielvereinigung 06 und dem Arbeitersportverein FTS Fichte. Während die Spvg. 06 sich recht früh auf den Fußball festlegte, gelang dieser Sportart bei der FTS Fichte erst 1912 der Durchbruch. Im Jahre 1926, als man das Gelände des heutigen Fichteheimes in der Senne kaufen wollte, fiel auf, dass man überhaupt keine Satzung hatte. Sie war eigentlich vorher nicht notwendig, da der Arbeitersport vom Staat oder der Kommune keine Zuwendungen erwarten durfte. Man turnte bei Hermelbracht im Saal (Lerchenkrug) und spielte Fußball am Wiehagen auf dem „Gaunerplatz“. Man zog sich im Wohnzimmerr des Platzwartes um, man war eine ver-schworene Gemeinschaft.

Der Ankauf des Sennegrundstückes (14000 qm) erfolgte deshalb auf den Namen des Vorsitzenden, Wilhelm Klemme. Die Eigentumsrechte wurden nach der Eintragung ins Vereinsregister 1928 auf den Verein Fichte übertragen. In diesem Jahr lag auch der größte Erfolg der Fußballer.

Man gewann die Kreismeisterschaft (heute Westfalenmeisterschaft). Mitglieder dieser Mannschaft spielten in der Stadt-und Kreisauswahl und in der Nationalmannschaft des Arbeitersportes.

Die Machtübernahme durch die Nazis zog das Verbot des Vereins Fichte nach sich. Das Fichteheim und die Turngeräte wurden eingezogen. Viele Mitglieder traten in die Spielvereinigung 06/07 über. Die Funktionäre und Gewerkschaftler in den Reihen mußten eine Erklärung unterschreiben, daß sie nicht der kommunistischen Partei und anderen verbotenen Organisationen angehörten, dies war Voraussetzung für den Übertritt. Die aus Staatssicht ganz „gefährlichen“ Funktionäre benötigten zum Übertritt einen Bürgen.

Nach dem Kriege lebte der Verein Fichte kurz wieder auf. Erst dann kam es zur „friedlichen“

Vereinigung in der Spvg. Fichte 06/07. Bei der Verschmelzung zum VfB Fichte gab es folgende sportliche Angebote: Fußball, Turnen, Tennis, Tischtennis, Leichtathletik, Judo, Volleyball (Beachvolleyball) und Handball, der sich in einer Spielgemeinschaft mit dem TUS Ost schon seit vielen Jahren zusammengerauft hat. Eine Besonderheit stellt die Wander- und Campingabteilung am Fichteheim dar. Die Tennisabteilung spielt auf ihrer wunderschönen Anlage an der Otto-Brenner-Straße.

Einigen Verhandlungsteilnehmern war bewußt, dass die immer komplizierter werdenden Verwaltungsaufgaben der Vereine einen höheren Personaleinsatz (hauptamtlichen Geschäftsführer) erforderlich machten. Dies war aber, bei der sich abzeichnenden Vereinsgröße, nicht zu realisieren.

Jedem Betrachter steht es frei zu beurteilen, welche anfänglichen Ziele wir erreicht haben.

Mit sportlichen Grüßen
Mike Arendt
1. Vorsitzender