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Hesses Glücksgriff

By 13. März 2017Fußball

Fußball-Landesliga: Maneke Bondzio-Becker avanciert beim 1:0 des VfB Fichte in Theesen zum Matchwinner, als er gerade 30 Sekunden auf dem Platz ist

Von Nicole Bentrup

Bielefeld. Das Landesliga-Spitzenspiel zwischen dem VfL Theesen und dem VfB Fichte bot all das, was sich der geneigte Fußballfan erhofft hatte. Spannung, Torchancen, harte Zweikämpfe, ein Tor , auf der einen Seite ganz viel Jubel und auf der anderen hängende Köpfe. Die Mannschaft von Julian Hesse setzte sich dank eines Treffers von Maneke Bondzio-Becker in der Nachspielzeit mit 1:0 durch und machte dadurch einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft.

„Es ist einfach ein Wahnsinnsgefühl“, beschrieb Hesse sein Innenleben, nachdem seine Spieler ihn aus dem „Humba-Kreis“ entlassen hatten. Die Theesener hingegen schlichen mit traurigen Mienen von dannen. Dabei mussten sie sich eigentlich nicht grämen, denn sie boten über die gesamte Spielzeit einen tollen Kampf. Am Ende fehlte ihnen einfach das Glück. „Wir hatten schon so oft in dieser Saison das Glück auf unserer Seite, heute hatte es der VfB“, sagte Theesens Trainer Andreas Brandwein nach dem Spiel. In einem waren sich beide Coaches einig: „Auf diesem wirklich schwer zu bespielenden Platz war heute kein schönes Fußballspiel möglich.“

Doch beide Mannschaften nahmen das Geläuf gut an und versuchten, ihr Spiel durchzuziehen. Gerade auf Seiten der „Hüpker“ war zu merken, dass ihnen der holprige Rasen einige Probleme bereitete. Viele Bälle versprangen. Den Theesenern ging es ähnlich.

Im ersten Durchgang entwickelte sich ein leichtes Übergewicht für den VfB, doch sie nutzten ihre Chancen durch Furkan Ars, Lennard Warweg und Volkan Ünal nicht. Dem VfL ging es genauso. Lukas Rommel, Kai-Niklas Janz und Brian Ketscher brachten das Spielgerät nicht gefährlich genug vor den VfB-Kasten.

Nach dem Seitenwechsel entwickelten die Gäste mehr Zug zum Tor, doch auch weiterhin wollte der Ball einfach nicht in das Tor von Theesens Jan Partmann. Nach einer Ecke von Warweg war es Ahmet Bulut, der den Ball wuchtig aufs Tor köpfte, jedoch nur das Lattenkreuz traf (58.). Im direkten Gegenzug fast die Führung für den VfL, doch der Kopfball von Papis Mbengue nach einem Freistoß von Dominik Neumann rauschte am Tor vorbei (59.). Danach verflachte die Partie kurzzeitig, ehe sie ab der 75. Minute wieder Fahrt aufnahm. Der VfB Fichte drückte mehr, Theesen besann sich auf die Verteidigung. Außenverteidiger Jannik Steffen haderte mit seinem Team: „Wir spielen hier auf 0:0, das checke ich nicht.“

Das Spiel war bereits in der 90. Minute, als VfB-Trainer Hesse seinen letzten Wechsel vollzog und Maneke Bondzio-Becker für Ünal brachte. Und der war keine 30 Sekunden auf dem Platz, als er einen Flankenball von der linken Seite, der von Partmann abgeklatscht und dann von Clemens Bachmann weitergeleitet wurde, über die Linie drückte und damit unbändigen Jubel auslöste. Was für eine Geschichte für „Manni“, der die ganze Woche nicht trainiert hatte und noch in der Halbzeit über Halsschmerzen klagte. „Ein geiles Gefühl“, sagte der Siegtorschütze nach dem Spiel. Und während sie beim VfL schon unter der Dusche standen, feierte der VfB noch lautstark weiter.

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02 – Bielefeld Ost, Montag 13. März 2017

 

 

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